"Aktion Mensch"-Projekt vorgestellt

von Willi Ehrmann

Seit 2022 werden über den Seniorenbereich hinaus auch Einrichtungen der Behindertenhilfe des Neukirchener Erziehungsvereins in das Engagement von RoA N.-V. einbezogen, seit 2023 auch die Freizeit- und Begegnungsstätte (FuB) in Vluyn. „Wir gewannen bei unseren Touren den Eindruck, dass dort auch Menschen ihre Freizeit verbringen, die trotz ihrer Einschränkungen zum Führen einer Rikscha in der Lage wären“, sagte RoA-Koordinator Willi Ehrmann anlässlich der Einweihung der neuen Rikscha für die Begegnungsstätte und ihrem neuen Garagen-Standort auf dem Gelände der Altenheimat Vluyn der Grafschafter Diakonie.
Aufgrund dieser Beobachtung entwickelte Willi Ehrmann in Zusammenarbeit mit Rainer Tyrakowski-Freese (Tuwas-Vorstand) und Carsten Wehrenbrecht (Leiter FuB) das inklusive Projekt, behinderten Menschen im Erwachsenenalter die Entdeckung und Nutzung der Rikscha als gemeinschaftliches Aktionsmobil zu ermöglichen.

Dazu ist – über das bereits vorhandene Angebot von Fahrten in den Rikschas als Fahrgäste hinaus - vorgesehen, interessierte und befähigte Menschen der Zielgruppe in einem Fahr- und Sicherheits-Training zu Rikscha-Piloten und Rikscha- Pilotinnen auszubilden. Dadurch wird es möglich, dass Teams von Menschen mit einer Behinderung die Rikscha eigenständig ausleihen und nutzen können. Sie können so Selbstwirksamkeit erleben, Unabhängigkeit, Selbstständigkeit und Verantwortungsbewusstsein weiterentwickeln.
Aus versicherungstechnischen Gründen und aus Fürsorgepflicht ist die sorgfältige Ausbildung der Piloten und Pilotinnen der Zielgruppe eine grundlegende Aufgabe, die von „Radeln ohne Alter Neukirchen-Vluyn“ übernommen wird. Zu diesem Zweck entwickelte Willi Ehrmann in Zusammenarbeit mit dem Sonderpädagogen Dirk Dijksma ein zielgruppenspezifisches Curriculum. Karla Märtens und Willi Ehrmann führen die Ausbildung durch.
Im Anschluss an die Ausbildung werden  die Ausfahrten unter Begleitung der Ausgebildeten bei ihren Touren durch erfahrene Piloten oder Pilotinnen von RoA Neukirchen-Vluyn stattfinden. Dabei sind auch inklusive Touren in der "Rikscha-Kolonne" geplant, d.h. Fahrten, an denen bewegungseingeschränkte Fahrgäste aus den Senioren-Einrichtungen oder privaten Quartieren mit den behinderten Menschen aus dem FuB teilnehmen.
Ausbildung und spätere Fahrten starten jeweils an der Freizeit- und Begegnungsstätte im Ortsteil Vluyn, in der montags bis freitags zwischen 15 und 20 Uhr vielfältige Freizeitaktivitäten angeboten werden, die bei den Besucherinnen und Besuchern sehr beliebt sind.
„Wir sind sehr dankbar, dass Ulrich Dannfeld, Leiter der Altenheimat Vluyn, uns einen Platz für eine weitere Garage zur Verfügung stellt, um in unmittelbarer Nähe zur Freizeit- und Begegnungsstätte vor Ort eine Rikscha platzieren zu können.“ Die Sparkasse am Niederrhein finanzierte dort bereits eine Garage für zwei Rikschas von RoA Neukirchen-Vluyn zur Betreuung der Senioren und Seniorinnen.
Die Vorstellung des Projektes fand am FuB statt. So konnten die Besucher der Stätte die Arbeit der Presse-Fotografen und vor allem "ihre" Rikscha bestaunen. Die  Direktorin des Neukirchener Erziehungsvereins betonte in ihrem Grußwort ihre Freude über die fruchtbare Zusammenarbeit ihrer Instituation mit RoA. Elke Kaspers von Tuwas brachte zum Ausdruck, wie gut sich die RoA-Initiative in das übrige Porfolio von Tuwas einpasst. Carsten Wehrenbrecht freut sich über die Verstetigung dieser Zusammenarbeit.
Ein besonderer Tag war dies für Sandy Ristow und Patrick Moritz. Sie sind die "Auszubildenden" an der Rikscha. Drei Unterweisungsstunden haben sie bereits absolviert und dabei den Eindruck hinterlassen, dass sie den gestellten Anforderungen sehr gut gewachsen sind.
Ein besonderer Tag benötigt besonderes Wetter. So war es erstaunlich, dass während der Veranstaltung - zeitlich eingerahmt durch ausgiebigen Regen - eine "Schön-Wetter-Insel" für eine gelungene Veranstaltung sorgte.

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