Bedeutung der Kooperation
Wegen ihrer besonderen Bedeutung in unserem Konzept möchten wir an dieser Stelle den Kooperations-PartnerInnen einen gesonderten Platz geben.
Wir denken, dass in einer Zeit fundamentaler Probleme der Zusammenhalt unserer Gesellschaft gefährdet ist und deshalb Aktivitäten zur Förderung der Kooperation eine besondere Bedeutung haben. Uns wird tagtäglich vor Augen geführt, dass in der Isolation einer egoistischen Interessenverfolgung keine Probleme zu lösen sind. So scheint uns die Zusammenarbeit auch in kleinen Projekten wichtig zu sein, um die Vitalität der Demokratie zu stärken. Zu erleben, dass jede Aktionsgruppe eigene Zielsetzungen verfolgen, durch die Einbringung der eigenen Handlungs-Kompetenz aber auch einen Beitrag zum Erfolg einer anderen Gruppe leisten kann, stärkt den Zusammenhalt und mag sich auch positiv auswirken auf die Kraft, die wir bei der Verfolgung der grundlegenden Probleme unserer Zeit einbringen können. Konstruktiv mitwirken statt destruktiv sich zu verweigern, scheint uns heute sehr wichtig zu sein. Deshalb möchten wir im Lauf der Zeit möglichst viele Kooperations-PartnerInnen bekommen.
Der Kreisverband Wesel der Arbeiterwohlfahrt ist seit sehr vielen Jahren in Neukirchen-Vluyn nicht nur zum Wohle der SeniorInnen aktiv. Neben seinen Wohnungsbau-Projekten enstand erst kürzlich mit dem Marie-Juchacz - Haus eine Begenungsstätte für SeniorInnen und eine Einrichtung der Tagespflege. Die Tagesstätte der AWO profitiert von unseren wöchentlichen Ausfahrten. Wir freuen uns sehr, dass wir in der Garage dieses Hauses zwei Rikschas unterbringen dürfen. Zudem stellt uns die AWO ihren Versammlungsraum unentgeltlich für unserern monatlichen Stammtisch zur Verfügung.
Ein Garage in Vluyn zu erhalten ist ähnlich schwierig wie ein Lottogewinn. Diese Erfahrung machten wir, als wir auf die Idee kamen, für unseren Rikscha-Einsatz im Ortsteil Vluyn ortsnah Unterstellmöglichkeiten für zwei unserer Fahrzeuge zu nutzen. Zu unserem großen Glück war der Leiter der Altenheimat, Herr Dannfeld, gern bereit, uns einen Platz auf dem Heimgelände für die Austellung einer Garage, finanziert durch die Sparkasse am Niederrhein, zur Verfügung zu stellen. Wir revangieren uns durch wöchentliche Fahrten mit Bewohnenden der Einrichtung.
Diese Großzügigkeit fand 2024 eine Fortsetzung: Ein zweiter Stellplatz ermöglichte uns die Unterbringung einer Rikscha in einer weiteren Garage, beides finanziert durch die Aktion Mensch. Die Altenheimat übernahm zudem die Instalation der Stromanschlüsse in beiden Garagen sowie deren laufende Kosten.
Unter dem Namen "Dorfmasche" firmiert eine Gruppe außergewöhnlich kreativer Menschen, die mit tollen Strickideen das Dorf Neukirchen und sich selbst die Zeit verschönern. "Radeln ohne Alter Neukirchen-Vluyn" profitierte von der Tatkraft dieser Initiative durch 5 Patchwork-Decken, die wir reichlich zur Erwärmung unserer Fahrgäste bei kühle Umgebungsluft nutzen. Wir unsererseits unterstützen unsere Netzwerk-Partnerinnen bei Aktionen (z.B. einer Wallfahrt oder einem Ausflug) durch die Ermöglichung der Teilnahme auch bewegungseingeschränkter Mitglieder der Gruppe.
Wenn es darum geht, privat wohnenden bewegungseingeschränkten Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeiten von Rikscha-Fahrten nahezubringen, sind wir auf die Unterstützung der Kirchengemeinden angewiesen. Durch ihre Empfehlungen trauen sich auch Menschen auf eine Tour, die sonst wohl eher nicht das Wagnis eingegangen wären. Wenn Gottesdienst unter freiem Himmel stattfinden oder bei anderen kirchlichen Festen sind wir gern mit unsren Rikschas zur Stelle.
Der Heimat- und Verkehrsverein Neukirchen arbeitet an der Wahrung der Dorfgeschichte und Traditionen dieses Stadteils. Wir beteiligen uns z.B. an dem Fest zur Aufstellung des Maibaumes, indem wir Menschen, denen der Weg zur Abholung und Ausstellung des Baumes zu beschwerlich geworden ist, mit unseren Rikschas die Teilnahme ermöglichen. Wir freuen uns, dass trotz des "Getümmels", das die Feiernden erzeugen, unsere Rikschas gerne gesehen werden.
Zum Heimat- und Verkehrsverein Vluyn haben wir eine besondere Verbindung nicht zuletzt dadurch, dass dessen 1.Vorsitzender Hans Delihsen sich als Pilot bei RoA Neukirchen-Vluyn engagiert. Darüber hinaus bietet sich der Verein z. B. auf seiner Homepage als Mittler für potentielle Rikscha-Fahrgäste an. Wir sind dafür sehr dankbar, denn die positive Reputation des Heimat- und Verkehrs-Vereins Vluyn hilft, etwaige Unsicherheiten (was sind das für Leute bei RoA? , wem vertraue ich mich da an?) zu überwinden.
Radeln ohne Alter Neukirchen-Vluyn war von Anfang an eng mit dem Matthias-Jorissen-Haus verbunden. Wir bildeten MItarbeitende des EV zu Rikscha-Fahrenden aus und waren selbst häufig mit Bewohnern und Bewohnerinnen des Hauses unterwegs. Auf eine neue Ebene wurde diese Kooperation mit dem Jahr 2022 gehoben, nachdem der Erziehungsverein selbst eine Rikscha beschaffte. Wir verwenden nun dieses Gefährt für Ausfahrten von Fahrgästen des Hauses, können aber die EV-Rikscha auch nutzen, wenn wir für eine größere Aktion zusätzlich zu den eigenen Rikschas eine weitere benötigen.
Der jüngste Zweig unserer Kooperation ist die Zusammenarbeit mit der Eingliederungshilfe des Erziehungsvereins. Dadurch haben wir die Möglichkeit, auch jüngeren Mitbürgern die Freude an einer Rikscha-Fahrt zu vermitteln. Wie überhaupt im ganzen Projekt "Radeln ohne Alter" ist große Sensibiltät erforderlich, um Menschen mit Einschränkungen die Ausfahrt zu einem Genuss werden zu lassen.
Die hiesige Sparkasse ist bekannt für ihr sozial-karitatives Engagement. Wir haben uns sehr gefreut, dass das Institut die Beschaffung einer Garage zur Aufstellung auf dem Gelände der Altenheimat Vluyn durch die Spende eines namhaften Betrages möglich machte. So können nun dauerhaft zwei Rikschas an diesem Standort bleiben und damit die "Bereitstellung" des Rikschafahrt-Angebotes erheblich vereinfachen. Zusammen mit den Garagen am Marie-Juchacz-Haus der AWO und auf dem Rathaus-Gelände werden nun alle Rikscha-Fahrten mit kurzen Anfahrwegen realisiert.